Das Quartier Seefeld:
Der heutige Kreis 8 liegt auf dem früheren Gebiet der ehemaligen Gemeinde Riesbach, deren Namen noch heute für dieses Stadtgebiet gebräuchlich ist. Archäologische Funde zeigen, dass das einstige Gemeindegebiet schon in der Steinzeit von alemannischen Sippen besiedelt war.
Der schmale Gebietsstreifen des Seefelds erstreckt sich zwischen dem Zürichsee und der Seefeldstrasse und von der Falkenstrasse bis hinaus zur Stadtgrenze nach dem Tiefenbrunnen, wo das
Quartier bei der Häusergruppe an der Seefeldstrasse seine Grenze zur Gemeinde Zollikon hat. Mit einer Fläche von 245 Hektaren liegt das Quartier flächenmässig im Mittelfeld, hat aber mit 175 Hektaren den grössten Anteil an Seefläche aller Stadtquartiere.
Die bewegte Siedlungsgeschichte hat ihre Spuren in einer durchmischten Gebäude- und Nutzungsstruktur hinterlassen: Die um die Seefeld- und Dufourstrasse angesiedelten Läden und Museen, eine vielfältige Gastronomie sowie die Seepromenade mit ihren Gärten und Skulpturen geben dem Seefeld einen einzigartigen Charakter.
Folgt man der Seepromenade vom Bahnhof Tiefenbrunnen in Richtung Stadt, kommt man zum Strandbad Tiefenbrunnen. Das im Wohngartenstil angelegte Strandbad erfreut sich mit seinem parkartigen Charakter grosser Beliebtheit und liegt zum Teil auf den für die Landesaustellung erstellten Uferaufschüttungen.
Zwischen dem Lake Side und dem Hafen Riesbach finden sich zahlreiche künstlerische Höhepunkte. Die Abstraktion des menschlichen Körpers von Henry Moore, die Grossskulptur «Heureka» von Jean Tinguely – die übrigens ihren ersten Auftritt an der Landesausstellung 1964 in Lausanne hatte – oder der Kugelbrunnen von Christian Mayer. Das Überbleibsel der naturwissenschaftlichen Publikumsausstellung «Phänomena» von 1984 reiste, obwohl ursprünglich nicht als Wanderausstellung geplant, wegen ihres Erfolges um die ganze Welt. Dies sind nur einige der zahlreichen künstlerischen Werke am Seeufer.
Nebst Kunst im öffentlichen Raum finden sich auch weitere Museen im Seefeld; so etwa das Museum Bellerive mit wechselnden Ausstellungen von internationalen Künstlern oder das 1984 gegründete Jacobs-Museum (Kaffeemuseum) zur Kulturgeschichte des Kaffees. Ganz im Kontrast zur Seepromenade steht der durch den Verkehr getrennte Quartierteil an der Bellerivestrasse und an der Dufour-/Seefeldstrasse. Einerseits bieten sich hier Feinschmeckern zahlreiche gastronomische Highlights verschiedener Kulturen an, andererseits ist dieser Quartierteil eine sehr beliebte und trendige Wohnlage. Allerdings haben die hohe Lebensqualität und die attraktive Wohnlage ihren Preis. Und so verwundert es nicht, dass zahlreiche Kleinhaushalte mit Singles und kinderlosen Paaren das Quartierleben prägen.
Quelle